Ursache
Bei der RCM kommt es zur vermehrten Bindegewebseinlagerungen in den Herzmuskel, wodurch dessen Elastizität stark abnimmt. Was ursächlich dahinter steckt, ist noch nicht bekannt.
Symptome
Es können verschiedene klinische Anzeichen auftreten, unter anderem: Atemnot, Schwäche, Fressunlust, Lähmung einer oder mehrerer Gliedmaßen (aufgrund einer arteriellen Thrombosebildung vor Allem in der Hauptschlagader an der Aufzweigung zu den Hinterbeinen). Die Blutgerinnsel können theoretisch viele arteriellen Gefäße des Körpers betreffen und zu unterschiedlichsten Symptomen führen (zum Beispiel Atemnot bei Lungenthrombosen, etc.) Etwa ein Fünftel aller betroffenen Katzen weisen Flüssigkeit im Bauch (Aszites) auf.
Diagnose
Die Diagnose kann in der Regel mithilfe der Auskultation (Abhören), Röntgenaufnahmen des Brustkorbes und einem Ultraschall gestellt werden. Im Rahmen des Abhörens können mitunter folgende Befunde erhoben werden: Herzgeräusch (nur falls zusätzlich eine Undichtigkeit der Mitralklappe oder eine Verengung des Ausflusstrakts vorliegt, Galopprhythmus, Arrhythmien (Rhythmusstörungen).
Im Ultraschall ist eine Vergrößerung des linken bzw. auch des rechten Herzkammervorhofs zu erkennen. Die Herzmuskeldicke ist annähernd normal dick. Die Herzmuskulatur wirkt steif und wenig „beweglich“.
Zur endgültigen Diagnosestellung müssen metabolische Erkrankungen mit Auswirkungen auf das Herz (z.B. Schilddrüsenüberfunktion, Bluthochdruck, Nierenerkrankung,…) ausgeschlossen werden.
Abb.: Ultraschallbild, Röntgen
Therapie
Die Behandlung der RCM wird medikamentös durchgeführt und in regelmäßigen Abständen vom Tierarzt kontrolliert. Wichtig für den Besitzer ist die Atemfrequenzzählung bei seiner Katze. Diese Messung liefert wichtige Hinweise, ob eine Katze medikamentös gut eingestellt ist. Ist die Atemfrequenz über 35-40x/min, so deutet dies auf Wasser in der Lunge (Lungenödem) hin. Dann muss die Dosis der Entwässerungstabletten gemeinsam mit dem Tierarzt schnellstmöglich angepasst werden.
Operativ kann diese Herzerkrankung nicht therapiert werden.
Prognose
Die Prognose ist abhängig vom Schweregrad der Erkrankung und ob das Tier gut auf die Medikamente anspricht bzw ob die Besitzer diese eingeben können. Letzteres ist bei Katzen oft eine große Herausforderung. Sind bereits Thrombembolien aufgetreten, dann gilt dies als prognostisch überaus ungünstiges Zeichen.
Quellen
- Kresken J.-G., Wendt R.T., Modler P., (2017) Praxis der Kardiologie Hund und Katze
- Tobias R., Skrodzki M., Schneider M. , (2007) Kleintierkardiologie kompakt