Im Klinikalltag ist die Bildgebung entscheidend für die Diagnose vieler Erkrankungen und für die Planung der Therapie. Allgemein bekannte Verfahren sind das Röntgen und der Ultraschall. Bei bestimmten Erkrankungen sind jedoch auch Schnittbildverfahren wie die Computertomographie (CT) oder die Magnetresonanztomographie (MRT) notwendig, wodurch dreidimensionale Ansichten und Schnittbilder erstellt werden können. Als spezielle Röntgendiagnostika können das Zahnröntgen und die Fluoroskopie angeführt werden.

Röntgen

In unserer Klinik wird ein digitales Röntgengerät verwendet, wodurch schnell hochauflösende Bilder angefertigt und am PC dargestellt und beurteilt werden können. Röntgenbilder dienen zur Diagnose vieler Erkrankungen und sind aus der heutigen Medizin nicht mehr wegzudenken.

Aufgrund der einfachen und schnellen Durchführung, wird diese Untersuchungstechnik bevorzugt in der Notfall-/Unfalldiagnostik und als Screening-Untersuchung eingesetzt. Mittels Röntgen werden vor allem Thorax und Abdomen, sowie auch die Gliedmaßen unserer Vierbeiner dargestellt. Weiters können auch Kontrastmittelstudien durchgeführt werden, die zum Beispiel die Durchgängigkeit des Magen-Darm-Traktes darstellen.

Röntgenaufnahme eines Hundes

Röntgenaufnahme eines Hundes

Röntgenaufnahme vom Thorax

Röntgenaufnahme vom Thorax

Ultraschall

Die Ultraschalluntersuchung wird auch Sonografie oder Echografie genannt und stellt ein bildgebendes Verfahren dar, bei dem mit Hilfe von hochfrequenter Schallwellen die inneren Organe untersucht werden können. Sie stellt das vielseitigste diagnostische Instrument der Medizin dar. Mithilfe des Ultraschalls können alle wasserhaltigen, blutreichen Organe gut untersucht werden. Insbesondere kommt dies zum Einsatz bei der Untersuchung der Bauchhöhlenorgane wie Leber, Niere oder Bauchspeicheldrüse. Aber auch die orthopädische Sonographie von Sehnen, Bändern und der Muskulatur hat eine gute diagnostische Aussagekraft. Auch Biopsien können unter Ultraschallkontrolle sicher entnommen werden.

Einsatzgebiete sind Untersuchungen von:

  • Bauchhöhle und der Bauchorgane
  • Brustkorb und Lunge im Rahmen der Notfalldiagnostik
  • Herz
  • Blutgefäßmissbildungen
  • Trächtigkeitstatus
  • Bewegungsapparat
  • Auge und Augenhöhle

In der Kardiologie ist der Ultraschall das wichtigste Diagnostikum bei der Beurteilung des Herzens. So können bereits frühzeitig kleinste Veränderungen festgestellt werden. Auch Blutströme und deren Geschwindigkeiten sind mittels dieser Technik beurteilbar.

Herzultraschall beim Hund

Herzultraschall beim Hund

Herzultraschallaufnahme

Herzultraschallaufnahme

Computertomographie

Die Computertomographie (kurz: CT) ist ein Schnittbildverfahren, welches auf dem Grundprinzip der Röntgenstrahlung arbeitet. Das Hauptaugenmerk liegt beim CT auf dem Skelett sowie auf Weichteilen wie Lunge oder den Bauchorganen. Mittels Kontrastmittelanwendung wird das CT auch bei der Tumordiagnostik und der Herz- bzw. Gefäßdarstellung angewendet. Bei der Abklärung von Bandscheibenvorfällen besticht die Computertomographie durch die wesentlich kürzere Untersuchungszeit und die gute räumliche Auflösung.

Für ein CT müssen unsere Patienten in der Regel in Vollnarkose gelegt werden, da sie bei diesem bildgebenden Verfahren absolut ruhig liegen müssen. Durch den Einsatz eines modernen 80-Zeilers werden die Untersuchungszeiten enorm kurz gehalten, die Patienten werden selbstverständlich monitorüberwacht.

Weiterhin verfügt unser CT über ein sogenanntes EKG-Gating. Damit können wir das Herz, die Herzklappen und die Herzkranzgefäße untersuchen und somit chirurgische oder Herzkatheter-Eingriffe besser vorbereitet werden. Über diese Möglichkeit verfügen nur sehr wenige Kliniken im deutschsprachigen Raum.

Durch die hohe Rotationsgeschwindigkeit und die Detektorbreite sind wir in der Lage, in manchem Fällen kleine Tiere ohne die Notwendigkeit einer Vollnarkose zu untersuchen. Das ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn ein Tier unter ungeklärter Atemnot leidet oder bei akut verunfallten Tieren mit Schädel-Hirn-Trauma Knochenbrüche im Kopfbereich diagnostiziert werden müssen.

Computertomographie

Vorbereitung für die Computertomographie

Computertomographie vom Schädel

Computertomographie vom Schädel

Magnetresonanz

Ergänzend zur Computertomographie stellt die Magnetresonanztomographie ein weiteres Schnittbildverfahren dar, bei dem besonders Weichteilgewebe gut dargestellt werden kann. Diese Untersuchungsmethode beruht auf einem starken Magnetfeld und Hochfrequenzfeldern. Im Gegensatz zu Röntgenstrahlen wird das Magnetfeld nicht von Knochen behindert und lässt so auch die Darstellung von Gehirn und Rückenmark zu. Die Untersuchung von neurologischen Problemen stellt die überwiegende Indikation für ein MRI dar. Zusätzlich werden auch ausgewählte Gelenkerkrankungen auf diese Art abgeklärt.

Die Vorteile der Magnetresonaztomographie liegen im Weichteilkontrast und damit der Darstellbarkeit vieler Organe und Gewebearten. Weiters liegt hier eine hohe Bildqualität vor und man kann bereits am nativen Bild zwischen krankem und gesundem Gewebe unterscheiden.

Magnetresonanz vom Kopf eines Hundes

Magnetresonanz vom Kopf eines Hundes in Vollnarkose

Überwachung während der Magnetresonanztomographie

Überwachung während der Magnetresonanztomographie

Zahnröntgen

Das Zahnröntgen arbeitet grundsätzlich wie das normale Röntgengerät, jedoch sind die Bilder hochauflösend. Durch die kleine Größe und die Flexibilität können so Bilder während der Zahnbehandlung angefertigt werden. Man bekommt dadurch mehr Information über die Zahnwurzeln und den Kiefer und kann eventuell versteckte Erkrankungen diagnostizieren.

Zahnröntgengerät

Zahnröntgengerät

Zahnröntgenstation

Zahnröntgenstation

Fluroskopie

C-Bogen für Fluroskopie und Angiografie

C-Bogen für Fluroskopie und Angiografie

Operation Herzkatheter

Intraoperative Bildgebung während einer Herzkatheter-Operation

Die Durchleuchtung mittels Fluroskopie wird in der Regel im Zuge von Operationen eingesetzt. So können intraoperativ Röntgenbilder in Echtzeit angefertigt werden. Vor allem bei minimalinvasiven Eingriffen ist diese Technik häufig hilfreich oder gar erforderlich. Beispiele hierfür sind die Behebung einer Pulmonalstenose mittels Ballondilatierung – diese ist nur dank der Durchleuchtung so minimalinvasiv durchführbar. Auch für orthopädische Operationen liefert die Fluoroskopie intraoperativ wertvolle Bilder, so können beispielsweise Iliosakralgelenksluxationen minimalinvasiv reponiert und Schrauben millimetergenau gesetzt werden.