Tiere sind die besten Freunde des Menschen! Doch verschiedenste Probleme können das Zusammenleben für eine oder beide Seiten empfindlich stören. Dadurch kann es zu andauerndem Stress und sogar gesundheitlichen Beeinträchtigungen kommen. Denn wenn z.B. der Hund schnappt oder die Katze unsauber wird, steht die Beziehung zwischen dem geliebten Haustier und seinen Besitzern vor einer harten Probe.

Verhaltensmedizin basiert auf ethologischen (verhaltenskundlichen) und lernbiologischen Grundlagen – also der Lehre von Normalverhalten und Bedürfnissen verschiedener Tierarten, unterschiedlichen Lernprozessen, sowie möglichen Verhaltensstörungen oder –auffälligkeiten und deren Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten. Dazu benötigt ein Verhaltensmediziner breites Wissen über körperliche und verhaltensmedizinische Krankheiten der einzelnen Tierarten, sowie über Möglichkeiten der Diagnose und Therapie. Diese reicht von medikamenteller Behandlung mittels Psychopharmaka und Nahrungsergänzungsmitteln, über die Strukturierung des alltäglichen Zusammenlebens von Tier und Mensch, bis hin zu speziellen Trainingsmethoden und Übungen.

Während einer Verhaltenskonsultation wird das Tier mithilfe der Beschreibungen der Besitzer und der Beobachtungen des Verhaltensmediziners beurteilt. Verschiedene Testsituationen (z.B. zum Frustrationsverhalten) können weiteren Aufschluss geben.

Etwa ein Drittel aller Verhaltensauffälligkeiten haben eine medizinische Ursache – daher ist neben einer ausführlichen Verhaltenskonsultation die gründliche klinische Untersuchung, sowie eventuell weiterführende Diagnostik (Blutlabor, bildgebende Diagnostik) zum Ausschluss körperlicher Ursachen für ein verändertes Verhalten unerlässlich.

Nach der Diagnosestellung wird ein individueller Therapieplan entwickelt. Die therapeutischen Maßnahmen werden ausführlich besprochen und eventuelle Übungen praktisch demonstriert. Im weiteren Therapieverlauf finden je nach Bedarf und Möglichkeiten weitere Konsultationen, Telefonate oder E-Mail-Konversationen statt.

Die Dauer einer Verhaltenstherapie und die Intensität des Trainings sind abhängig von der zugrundeliegenden Problematik und für jedes Mensch-Tier-Gespann unterschiedlich.

Allgemeine verhaltensmedizinische Beratung

Wir unterstützen und beraten Sie gerne bei allen Fragen und Problemen – zum Beispiel:

  • Vor der Anschaffung eines Haustieres: Welches Haustier passt zu mir? Welche Rasse wäre am geeignetsten? Wo kann ich ein Haustier kaufen und worauf ist dabei zu achten? Wie kann ich mit bereits vorhandenen Tieren vergesellschaften? Welche Pflichten, eventuellen Probleme und Kosten kommen auf mich zu?
  • Was gilt es beim Zusammenleben mit Tier und Kind zu beachten?
  • Nach dem Einzug des vierbeinigen Familienmitglieds: nötige Untersuchungen und Impfungen, Tipps zu Ernährung, Erziehung und Training, Verhalten in Problemsituationen und Notfällen
  • Tipps und Tricks zur Erziehung (Stubenreinheit, Leinenführigkeit etc.)
  • Happy Visit: Gewöhnung an und positive Verknüpfung mit dem Tierarztbesuch
  • Beratung und Behandlung bei verhaltensmedizinischen Problemen (Verhaltenskonsultation und –therapie)

Beratungsgespräch Hund

Verhalten Hund

Hunde

Einige der häufigsten Verhaltensprobleme oder  -auffälligkeiten bei Hunden, bei denen eine Verhaltenskonsultation zu empfehlen ist:

    • Angst (z.B. vor Artgenossen, anderen Tieren, Menschen, Geräuschen, Orten,
    • Gegenständen, Situationen, Alleinsein, dem Tierarztbesuch)
    • Übermäßig aggressives Verhalten (z.B. gegen Besitzer, fremde Menschen, Artgenossen, bei Manipulation, in Angstsituationen; zur Verteidigung von Ressourcen)
    • Unsauberkeit
    • Probleme bei der Nahrungsaufnahme (Verweigerung von Futter, Fressen unverdaulicher Objekte, Kotfressen)
    • Unangemessenes oder unerwünschtes Jagdverhalten (von Artgenossen oder anderen Tieren, Personen, Gegenständen).
    • Probleme im Haushalt (Zerstören, Stehlen, unruhiges Verhalten, störendes Bellen).
    • Zwangsverhalten (zwanghafte Bewegungsmuster, Leckzwang, Schwanzjagen, Jagen von Lichtreflexen oder Fliegen, Starren in die Leere).
    • Depression und Apathie

Katzen

Einige der häufigsten Verhaltensprobleme oder -auffälligkeiten bei Katzen, bei denen eine Verhaltenskonsultation zu empfehlen ist:

      • Angst (z.B. vor Menschen, Artgenossen, anderen Tieren, Geräuschen, unbekannten Dingen, dem Tierarztbesuch)
      • Unsauberkeit
      • Übermäßig Aggressives Verhalten (z.B. gegen die Besitzer, fremde Menschen, andere Katzen im selben Haushalt oder fremde Katzen, aggressives Verhalten im Spiel oder beim Streicheln)
      • Probleme bei der Nahrungsaufnahme (mangelhafte Futteraufnahme, Fressen unverdaulicher Objekte, Erbrechen)
      • Probleme im Haushalt (Zerstören, Stehlen, unruhiges Verhalten, störendes Miauen, störendes Kratzen)
      • Zwangsverhalten (Putzzwang, Schwanzjagen, Jagen von Lichtreflexen)
      • Unangemessenes Jagdverhalten (von Menschen, Artgenossen, anderen Tieren)
      • Depression und Apathie