Ursache
Infektionserreger sind meistens Bakterien (zB Staphylokokken) und Hefepilze.
Die Ursachen, welche eine Pyodermie auslösen können sind mannigfaltig: Allergische Dermatitis (Nahrungsmittelallergie, Allergie gegen Flohbisse, Allergie gegen Umweltbestandteile), Hautverletzungen (Schnitte, Kratzer), parasitäre Erkrankungen (Demodikose, Sarcoptes-Räude, Notoedrose usw.), Pilzinfektionen, Autoimmunerkrankungen der Haut, hormonelle Erkrankungen (Hypothyreose, Hyperadrenokortizismus), Immunschwächezustände.
Symptome
Oberflächliche Hautinfektionen betreffen nur die oberste Schicht der Haut (Epidermis) und einen bestimmten Bereich des Körpers, z. B. Hautfalten, Zwischenzehenbereiche, Ohrmuschel. Die Symptome sind recht unspezifisch: Sie verursachen Juckreiz, Rötungen, nässende Hautstellen, schlechten Geruch und sogar schwerere Läsionen wie offene Hautstellen und Wunden.
Besonders im Frühling und Sommer sind sogenannte „Hot Spots“ ein großes und weitverbreitetes Problem. Als „Hot Spot“ wird umgangssprachlich eine meist runde, nässende Veränderung der Haut bezeichnet. Er gehört zu dem Komplex der oberflächlichen Pyodermien und kann sich in schweren Fällen flächenhaft in kurzer Zeit zu einer ausgedehnten Pyodermie ausweiten und große Hautareale befallen.
Die häufigsten Lokalisationen für den Hot Spot sind im Kopf- und Halsbereich, an der Kruppe und im Bereich des Oberschenkels.
Die erkrankten Hunde zeigen einen sehr starken Juckreiz und lecken und kratzen an der Hautveränderung. Durch das Setzen tiefer Wunden und im feuchtwarmen Klima breitet sich die bakterielle Infektion in Windeseile aus, sodass tiefe Hautschichten und große Hautareale betroffen werden. Je mehr das Wundsekret mit den Haaren verklebt, desto besser sind die Bedingungen zur Fortpflanzung der Bakterien.
Tiefe Pyodermien betreffen die gesamte Dicke der Haut. Die Hautveränderungen sind in der Regel schmerzhaft und umfassen blutige Bläschen, Knötchen, lokale Schwellungen, Haarausfall, Geschwüre und Fistelkanäle mit blutigem, oder eitrigem Ausfluss.
Diagnose
Die Diagnose einer Pyodermie zu stellen sollte eine ausführliche Anamnese, klinisch dermatologische Untersuchung sowie eine zytologische Untersuchung.
Therapie
Die korrekte Diagnosestellung besonders wichtig, denn im schlimmsten Fall, wenn die Infektion nicht erkannt wird sondern nur der Juckreiz symptomatisch mit Kortisonpräparaten behandelt würde, kann dies die Infektion sogar verschlimmern! Die primäre Ursache muss identifiziert und behandelt werden.
Die Behandlungsmethoden werden individuell und je nach Tiefe der Infektion angepasst: von lokaler Therapie mit Spot-on Präparaten, Trockenschaum, Spray oder Shampoo bis zur systemischen Therapie mit Medikamenten.
Der Behandlungsverlauf und die Abheilung einer Hautinfektion werden durch die klinische und eine zytologische Untersuchung überprüft.
Prognose
In der Regel ist eine Pyodermie bei Hunden gut behandelbar. Allerdings ist es wichtig, die Behandlung lange genug fortzusetzen und nicht direkt bei einer Linderung der Beschwerden abzubrechen.
Darüber hinaus gilt es natürlich, die eigentliche Grundursache der Pyodermie in den Griff zu bekommen.
Quellen
- Peters S., Koch H.-J., (2014) Dermatologie-Atlas Hund, Krankheitsbilder und typische Verteilungsmuste
- Noli C., Scarampella F., Toma S., (3.Auflage) Praktische Dermatologie bei Hund und Katze, Klinik – Diagnose – Therapie.
- Michael J. (2005) Atlas der klinischen Immunologie bei Hund und Katze