Ursache
Allergien werden durch den Kontakt mit einem allergieauslösenden Stoff (= Allergen) verursacht, welche eine Überreaktion des Immunsystems verursacht.
Man unterscheidet zwischen umweltbedingten Allergien und Futtermittelallergien.
Symptome
Symptome solcher Allergien sind z.B. Juckreiz, damit verbundenes Schlecken an den Pfoten und der Flanke, Rötungen und nässende Entzündungen der Haut, Haarausfall, tränende geschwollene Augen, Konzentrations- und Schlafstörungen.
Diagnose
Für die Diagnose einer Allergie ist ganz besonders ein umfassendes Gespräch über die Lebensumstände des Tieres, die Fressgewohnheiten, andere Erkrankungen, Darstellung der Symptome (Lokalisationen von Juckreiz, Haut – Fellveränderungen, saisonaler Zusammenhang, …), chronologische Krankengeschichte, Kontakttiere etc. essenziell.
- Die Diagnose „Allergie“ ist eine reine Ausschluss-Diagnose, d.h. erst wenn alles andere ausgeschlossen ist, kann man sagen, dass es sich um eine Allergie handelt. Leider gibt es keinen eindeutigen Bluttest, der uns eine Allergie zuverlässig diagnostizieren könnte – im Gegenteil, viele nicht-allergische Tiere haben einen „falsch-positiven“ Allergietest! Einige Tiere sind gleichzeitig auf mehrere „Allergene“ allergisch, zum Beispiel auf Hausstaubmilben und auf bestimmte Futterinhaltsstoffe. – Hier wird es besonders schwierig, die verantwortlichen Allergene herauszufinden.
- Zuerst sollte man sicher sein, dass der Juckreiz nicht durch Parasiten hervorgerufen wird. Also eine geeignete Parasitenprophylaxe durchführen, vor allen Dingen gegen Flöhe (Flohspeichelallergie!).
- Dann muss untersucht werden, ob Bakterien oder Hefepilze in zu großen Mengen aufder Haut vorkommen und die Haut deshalb entzündet ist (Pyodermie). Wenn ja, sollte eine Therapie gegen diese Mikroorganismen eingeleitet werden.
- Besteht dann noch Juckreiz, muss eine zehnwöchige Ausschlussdiät eingeleitet werden,um eine Futtermittel-Allergie auszuschließen.
Erst wenn sich danach keine Besserung des Juckreizes zeigt, kann man sagen, dass es sich um eine Allergie in Form einer Atopie handelt.
Therapie
Jeder Allergie-Patient ist individuell, es gibt kein „Patent-Rezept“ für einen Allergiker! Die Therapie (Medikamente, Shampoos, Futterzusätze, Sprays, Spot-on-Präparate, Immuntherapie, Futtermittelausschluss-Diät, …) eines allergischen Patienten werden absolut individuell auf jeden Patienten und sein Umfeld angepasst!
Wenn es sich um eine reine Flohspeichelallergie handelt, genügt eine konsequente Flohprophylaxe.
Hat Ihr Tier eine Allergie gegen Futterbestandteile, muss das geeignete Futter gefunden werden (Eliminationsdiät).
Handelt es sich um eine Atopie (Umweltallergie zB Gräser und Pollen), kommt es sicherlich darauf an, wie stark diese ausgeprägt ist. Die einzige spezifische Behandlung ist die Hyposensibilisierung. Durch einen Blut- oder Intrakutan-Test werden die Allergene gefunden, auf die das Tier reagiert. Genau diese Allergene werden nun in ansteigender Konzentration unter die Haut gespritzt. Das soll den Körper langsam an die Allergene gewöhnen. Die Erfolgsquote liegt bei ca 60 Prozent bis 70 Prozent.
Prognose
Allergien sind grundsätzlich nicht heilbar – sie begleiten die betroffenen Patienten in aller Regel ein Leben lang. Glücklicherweise stehen uns heutzutage eine enorme Auswahl an geeigneten Futtermitteln sowie Snacks und Kauartikel zur Verfügung und dank unserer langjährigen Erfahrung, der stetigen Weiterbildung unserer Spezialisten und neuen Therapiemöglichkeiten können wir unseren Patienten helfen, ein glückliches Leben zu führen – mit Allergie.
Quellen
- Reedy l., Miller W.H., Willemse T., (2002) Allergische Hauterkrankungen bei Hund und Katze: Allergene, Allergietests, Atopie, Arthropoden, Futtermittelallergie, Immuntherapie, Pharmakotherapie
- Peters S., Koch H.-J., (2014) Dermatologie-Atlas Hund, Krankheitsbilder und typische Verteilungsmuste
- Noli C., Scarampella F., Toma S., (3.Auflage) Praktische Dermatologie bei Hund und Katze, Klinik – Diagnose – Therapie.