Ursache
- Für junge Tiere sowie Patienten mit geschwächtem Immunsystem besteht ein erhöhtes Risiko.
- Laktierende Katzen und Hündinnen können mit Dermatophyten infiziert sein und die Infektion auf ihre Welpen übertragen.
- Ektoparasiten (Flöhe, Zecken, Milben) oder Juckreiz durch Sekundärinfektionen sind mögliche Ursachen für Mikrotraumata, die Hunde und Katzen für eine Dermatophytose prädisponieren können.
- Jede Erkrankung, die den Körper schwächt, kann Hunde und Katzen für eine Infektion mit Dermatophyten empfänglicher machen.
- Warmes und feuchtes Klima begünstigt Dermatophytosen.
- Ein höheres Dermatophytoserisiko besteht in Zuchten oder Tierheimen, bei streunenden Tieren, Jagdhunden und wild lebenden Katzen sowie Tieren, die mit Artgenossen oder anderen Tieren zusammen gehalten werden.
- Auch bei Tieren, die an Ausstellungen oder Wettkämpfen teilnehmen, besteht ein erhöhtes Risiko, an einer Dermatophytose zu erkranken.
Symptome
Das Krankheitsbild präsentiert sich üblicherweise als fleckförmige Haarlosigkeit im Gesichtsbereich, an den Ohren oder den Vordergliedmaßen. In der Regel besteht kein Juckreiz, doch einige Tiere (vor allem erwachsene Katzen) können einen mäßigen bis intensiven Juckreiz aufweisen. Bei Hauterkrankungen sollte eine Dermatophytose stets differenzialdiagnostisch berücksichtigt werden. Eine systematische diagnostische Abklärung ist hier erforderlich.
Diagnose
Wood´sche Lampe:
Die Untersuchung des Haarkleids mit einer Ultraviolettlicht-Lampe (Wood’sche Lampe) ist ein gutes Screening-Verfahren für Dermatophytosen. Haare, die von speziellen Hautpilzen befallen sind, zeigen unter ultraviolettem Licht eine gelbgrüne Fluoreszenz. Diese tritt jedoch nicht bei allen Hautpilz-Infektionen auf. Somit schließt ein negativer Befund eine Dermatophytose nicht aus. Ein positiver Befund ist jedoch beweisend für das Vorliegen einer Dermatophytose.
Trichogramm:
Ein weiteres Verfahren zur Diagnose ist die mikroskopische Untersuchung von Haaren. Auch hier nur ein positives Ergebnis aussagekräftig.
Pilzkultur:
Das verlässlichste Verfahren zum Nachweis einer Dermatophytose stellt die Pilzkultur dar. Die Probengewinnung kann durch Hautgeschabsel oder dem Auszupfen/ Ausfrisieren von Haaren erfolgen. Bis zu einem aussagekräftigen Ergebnis der kulturellen Untersuchung können jedoch 1-3 Wochen vergehen.
Biopsie:
Ist eine sehr rasche Klärung notwendig oder vom Besitzer gewünscht kann eine histologische Untersuchung einer Biopsie vorgenommen werden. Ein positives Ergebnis dieser Untersuchung ist aussagekräftig und steht bereits innerhalb weniger Tage zur Verfügung. Das Tier benötigt für diese Biopsie allerdings eine Narkose und ist somit nicht das diagnostische Mittel der ersten Wahl.
Therapie
In vielen Fällen reicht die Immunabwehr des Tieres aus, um eine Ausbreitung der Hautveränderungen zu verhindern. Aus folgenden Gründen sollte dennoch eine sachgerechte Behandlung vorgenommen werden:
- zur Verkürzung der Krankheitsdauer und
- zur Verhinderung einer Ausbreitung von infektiösem Material in der Umgebung und Übertragung auf weitere Tiere und den Menschen.
Infektiöses Material besteht aus kleinen Haarteilen, die mit Pilzsporen besetzt sind. Es wird leicht verbreitet und die Pilzsporen können in der Umgebung unter optimalen Bedingungen über Jahre lebensfähig bleiben.
Das therapeutische Vorgehen umfasst folgende Maßnahmen:
Je nach Ausbreitung und Intensität der Erkrankung wird mit lokalen Waschlösungen bzw Medikamenten zur Einnahme (Tabletten, Flüssigkeiten) gearbeitet.
- Unverzichtbar sind ferner hygienische Maßnahmen, um die Pilzsporen aus der Umwelt zu entfernen bzw zu desinfizieren. Sinnvoll ist außerdem eine Trennung von infizierten und nicht infizierten Tieren.
- Die lokale Therapie mit Waschlösungen schließt den gesamten Tierkörper ein und beschränkt sich nicht nur auf die lokale Behandlung klinisch betroffener Areale. Das Scheren des Fells, vor allem bei stark infizierten Tieren sowie bei Langhaarkatzen und in Mehrkatzenhaushalten, kann den Erfolg der lokalen Behandlung unterstützen. Unter Umständen kann es ausreichen, die Haare im Bereich der veränderten Hautbezirke zu scheren. Das Scheren erleichtert die lokale Anwendung von Antimykotika und das Eindringen der Wirkstoffe.
Die Behandlung wird konsequent fortgeführt bis ein Therapieerfolg gesichert ist. Die Behandlungsdauer beträgt mehrere Wochen und muss vom Tierarzt kontrolliert werden.
Quellen
- Peters S., (2015) Derma Skills
- Medleau L., Hnilica K.A. (2007) Dermatologie in der Kleintierpraxis: Atlas und Therapiehandbuch
- Peters S., Koch H.-J., (2014) Dermatologie-Atlas Hund, Krankheitsbilder und typische Verteilungsmuste
- Noli C., Scarampella F., Toma S., (3.Auflage) Praktische D
- Dermatologie bei Hund und Katze, Klinik – Diagnose – Therapie.