Ursache
Meistens lässt sich die zugrundeliegende Ursache für eine Lähmung des Kehlkopfes nicht feststellen, sodass die Erkrankung als idiopathisch bezeichnet wird. Ein Funktionsausfall des Nerven, der die Kehlkopfmuskulatur versorgt (N. laryngeus recurrens) wird in der Regel für den Ausfall verantwortlich gemacht. Generell können auch andere Erkrankungen eine Kehlkopflähmung hervorrufen. Hierzu zählen eine Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose), autoimmune Erkrankungen (z.B. Myastenie), traumatische Schäden des Kehlkopfnervens und generelle Erkrankungen der peripheren Nerven (Polyneuropathien). Durch den Funktionsausfall des Nervens kommt es zu einer Rückbildung der Muskulatur.
Symptome
Vorstellig werden betroffene Tiere meist in fortgeschrittenem Alter mit einem röchelnden Atemgeräusch. Die Symptome entwickeln sich meist langsam fortschreitend und bei genauerem Nachfragen wird auch vorgehend eine Veränderung der Stimme beim Bellen häufig erwähnt. Durch die Inkoordination beim Fressen kann es auch zum Verschlucken mit den Folgen von Husten oder Würgen kommen. Auch eine Lungenentzündung durch Abatmen von Futter oder Wasser kann auftreten. Bei warmem Wetter oder Belastung können sich die Symptome deutlich verschlechtern, sodass das Atemgeräusch sehr laut wird, eine Zyanose (Blauverfärbung der Schleimhäute) und ein Kollaps eintreten kann. Auch lebensbedrohliche Notfälle durch Ersticken können eintreten.
Diagnose
Die Diagnose lässt sich am sichersten durch eine endoskopische Begutachtung des Kehlkopfes stellen. Beim Einatmen müssen sich die Stimmfalten aktiv öffnen. Bei einer Larynxparalyse öffnen sich die Stimmfalten nicht und die Schleimhautfalten flattern im Luftstrom bei Ausatmung.
Bei der vorgehenden Blutuntersuchung vor Narkose werden neben den wichtigsten Blutwerten auch die Schilddrüsenwerte untersucht.
Therapie
Durch eine Operation wird die Stimmritze einseitig permanent geöffnet. Dies erreicht man durch die Lateralisation des Aryknorpels an dem die Schleimhautfalte anhängt. Mit nicht auflösendem Nahtmaterial wird der besagte Kehlkopfknorpel einseitig nach außen gezogen, sodass sich die Stimmfalte weiter öffnet. Die Operation wird grundsätzlich nur einseitig durchgeführt um das Risiko für unbeabsichtigtes Abatmen von Futter oder Wasser so gering wie möglich zu halten.
Kurz nach der OP ist die kritische Phase. Das Abschlucken mit einer einseitig aufgespannten Stimmritze muss noch gelernt werden. Anfangs werden kleine Futterbissen und Wasser aus erhöhter Position angeboten. In der Regel klappt dies nach einigen Tagen ganz gut. Auch in Zukunft ist die Fütterung aus einer leicht erhöhten Position vorteilhaft.
Prognose
Die Operation wird grundsätzlich nur empfohlen, wenn eine schwere Symptomatik vorliegt, die Lebensqualität leidet und das Risiko zum Ersticken besteht. Abgesehen davon das in den meisten Fällen das Ergebnis als gut bis sehr gut angesehen werden kann, besteht immer ein gewisses Risiko für eine Aspirationspneumonie durch Abatmen von Futter oder Wasser. Dies kann zu leichten bis schweren Problemen führen.